Talk im Turm
Der studierte Elektrotechniker und promovierte Maschinenbauer Christopher Grünewald aus Olpe beschrieb in seinem Impuls zunächst die Lage und die absehbare Entwicklung: wie sieht unser Energiemix tatsächlich aus, welcher Sektor benötigt wieviel Energie wofür und was kostet das alles. Als langjähriger Geschäftsführer der Papierfabrik in Hofolpe kennt er die Herausforderungen der energieintensiven Branchen und weiß, dass sie jedenfalls mit einigen der aktuell populären Ansätzen nicht zu bewältigen sind: „Auf Wasserstoff werden wir in unserer Region nicht setzen können.“
Der Kohleausstieg in NRW sei ebenso richtig wie der Ausbau erneuerbarer Energien, müsse allerdings mit der Errichtung moderner Gaskraftwerke flankiert werden. Was die Vermeidung von Treibhausgasemissionen angeht, setzt er auf den Handel mit Emissionszertifikaten. Potenzial sieht er in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Es bestehe aber auch die Notwendigkeit zur Klimafolgenanpassung.
In der anschließenden Diskussion kam die Sorge auf, dass Unwuchten in dem energiepolitischen Dreieck aus Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit zu Lasten des gesellschaftlichen Zusammenhalts gehen und extreme Tendenzen befördern könnten. Grünewald sieht die Gefahr ebenfalls, aber auch Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, sei es im Dialog zwischen der Wirtschaft und politisch Verantwortlichen, wie er ihn seit vielen Jahren mit Jochen Ritter, aber auch in Berlin pflegt, und nicht zuletzt durch Veranstaltungen wie dieser, mit der die beiden Vorsitzenden Schäfer und Völkel offensichtlich den Nerv vieler politisch Interessierter in Kirchhundem und Lennestadt getroffen hatten.